Liebe Kund:innen,
Aus aktuellem Anlass möchten wir uns heute an Euch wenden.
Wie wahrscheinlich die meisten schon mitbekommen haben, beginnt ab morgen, 8. Januar, die Aktionswoche, welche vom Deutschen Bauernverband ausgerufen wurde. Im Rahmen dieser sind alle Landwirte aufgerufen, gegen die geplanten Kürzungen der Bundesregierung in der Agrarpolitik zu demonstrieren.
Dazu möchten wir Euch ein paar ganz persönliche Worte sagen:
Wir haben zwei sehr arbeitsintensive und dennoch verlustreiche Jahre hinter uns. Wir haben im Glauben daran, dass wir uns nur besonders anstrengen müssen, wortwörtlich "geackert", um mit den sich fortlaufend ändernden Rahmenbedingungen der deutschen Agrarpolitik Schritt halten zu können. Wir haben uns dazu in den vergangenen Jahren *weder geäußert noch "gejammert"*, wie es uns Bauern oft nachgesagt wird - frei nach dem Motto: Zähne zusammenbeißen, Augen zu und durch.
Nun sind aber auch wir an einem Punkt angelangt an dem wir sagen müssen: So geht es nicht weiter. Was zu viel ist ist zu viel. Die geplanten Kürzungen sind auch für uns als Bioland-Betrieb existenzbedrohend. Daher werden auch wir uns ab dem morgigen Tag an den Demonstrationen beteiligen und unsere Arbeit zu großen Teilen ruhen lassen. Ausgenommen ist natürlich die Versorgung unserer Tiere.
Auch die vor- und nachgelagerten Bereiche der Agrarwirtschaft wie in unserem Fall z.B. Schlachtereien, Metzgereien und Spediteure zeigen sich solidarisch und unterstützen unseren Protest. Dies hat auch zur Folge, dass wir den geplanten Hofmarkt am Mittwoch, den 10. Januar absagen.
Was uns auch wichtig ist zu sagen: Wir beteiligen uns an friedlichem Protest und Demonstrationen im Rahmen unseres demokratischen Grundrechts und distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Gewalt rechter und radikaler Gruppierungen, die unseren Protest für ihre Zwecke missbrauchen möchten.
Für uns ist die Lage ernst. Deshalb hoffen wir auf Eure Akzeptanz und Euer Verständnis. Nur der Erhalt unserer heimischen Landwirtschaft sichert die regionale Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln. Dabei geht es uns nicht um kürzere Arbeitszeiten oder höhere Löhne, sondern um die Möglichkeit, überhaupt noch von und mit unserem Beruf leben zu können.
Danke!